
Aktualisiert am 06.12.2022 05:22
- Den Verbrauchern könnte bald der Senf in den Regalen ausgehen.
- Hersteller kämpfen mit Rohstoffknappheit und steigenden Preisen.
Während der Corona-Pandemie ist der Preis für Senf bereits stark gestiegen. Aber jetzt ist der Preis nicht mehr das einzige Problem. Viele Hersteller befinden sich derzeit in ernsthaften existenziellen Schwierigkeiten und haben mit Lieferschwierigkeiten zu kämpfen.
Grund dafür sei der Mangel an Rohstoffen, schreibt die „Lebensmittelzeitung“ (LZ). Die Versorgungslage mit Senfsaat sei äußerst angespannt, wird Develi-Chef Michael Durach zitiert. Derzeit warten die Produzenten auf die neue Ernte aus Kanada. Es gibt noch Mengen auf dem Markt, aber zu sehr hohen Preisen.
Besonders ernst ist die Lage in Frankreich
Deutsche Verbraucher kaufen gerne den gelben Senf aus gelben Samen, während die Franzosen aus dem Nachbarland den derzeit besonders knappen braunen Samen bevorzugen. In Frankreich bevorzugen Senfliebhaber eher Eigenmarken, Deutsche bevorzugen Markenprodukte, wie Devely-Chef Durach sagt. Für Handelsmarkenhersteller lohnt sich das Geschäft jedoch kaum noch. „In Frankreich haben einige Anbieter deshalb den Markt verlassen oder produzieren weniger“, sagte er der „LZ“.
„Der Kostendruck ist bei süßem Senf besonders hoch, weil sich neben den Steigerungen bei Senfsaat, Verpackung und Energie auch der Zuckerpreis innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt hat“, sagt Franz Wunderlich, Geschäftsführer des Herstellers Händlmaier. “LZ”. Daher ist mit weiteren Preiserhöhungen für süßen Senf zu rechnen.
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Kleine Senfproduzenten haben es schwer
Besonders kleine Senfproduzenten leiden unter dieser Krise. René Dahm, der seit elf Jahren die Senffabrik Vat’n Senf im nordfriesischen Klintum betreibt, wird trotz Vertrag nicht beliefert: „Mengen unter zehn Tonnen werden nicht mehr angeboten“, sagte der Unternehmer der „LZ“. Er benötigt etwa 1,5 Tonnen braune und gelbe Senfkörner pro Jahr.
Auch der Umsatz ging in diesem Jahr zurück. Sie liegt derzeit bei 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Um Großkunden wie Rewe bedienen zu können, musste er den Verkauf über seinen eigenen Online-Shop vorübergehend einstellen, da seine Restbestände fast aufgebraucht waren.
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